Kreis Offenbach will Zeichen für mehr Bildungsgerechtigkeit setzen
Kreis Offenbach will Zeichen für mehr Bildungsgerechtigkeit setzen

Kreis Offenbach - Die anhaltende COVID-19-Pandemie hat nicht nur gesundheitliche Auswirkungen, sondern auch erhebliche Herausforderungen im Bildungssystem geschaffen. Bildungschancen und -beteiligung von Kindern und Jugendlichen wurden durch Unterrichtsausfall, Bewegungsmangel und soziale Isolation beeinträchtigt. Der Kreis Offenbach reagiert auf diese Problematik mit dem Projekt "LernenPlus", das auf die Unterstützung von Ehrenamtlichen setzt. Am Dienstag wurde das Projekt offiziell an der Trinkbornschule in Rödermark–Ober-Roden gestartet.

Stärkung der individuellen Lernmotivation

Das Projekt "LernenPlus" zielt darauf ab, die individuelle Lernmotivation von Kindern zu stärken und sie auf ihrem Bildungsweg zu unterstützen. Dabei arbeitet der Kreis Offenbach eng mit dem Staatlichen Schulamt, Grundschulen und Kommunen zusammen. Erste Kreisbeigeordnete Claudia Jäger betonte die Bedeutung des Projekts, insbesondere für Jugendliche mit Migrationshintergrund. Sie erklärte: "Bildung ist der Schlüssel zur Integration und gesellschaftlichen Teilhabe. Gerade Kinder mit Migrationshintergrund benötigen oft zusätzliche Unterstützung, um ihre schulischen Ziele zu erreichen."

Das gemeinsame Ziel des Projekts, das vom Integrationsbüro und dem kommunalen Bildungsmanagement des Kreises Offenbach durchgeführt wird, ist es, Kinder in der Schule durch ehrenamtliche Lernbegleitung zu unterstützen, ohne den regulären Schulunterricht zu ersetzen. Die persönliche Betreuung durch erfahrene Ehrenamtliche soll die Freude am Lernen wecken und individuelle Erfolgserlebnisse ermöglichen.

Engagement der Gemeinschaft

Derzeit engagieren sich bereits 25 Ehrenamtliche im gesamten Kreis Offenbach in diesem Projekt. In Rödermark startet "LernenPlus" an der Trinkbornschule und der Schule an den Linden mit insgesamt 18 ehrenamtlichen Lernbegleitern. Weitere Schulen im Kreis haben bereits Interesse bekundet. Der Kreis Offenbach sucht weiterhin nach Menschen, die sich als ehrenamtliche Lernbegleiter engagieren möchten, um die Bildungschancen von Kindern zu verbessern.

Bürgermeister Jörg Rotter aus Rödermark betonte, dass "LernenPlus" nicht nur den Kindern, sondern auch den ehrenamtlichen Lernbegleitern wertvolle Erfahrungen bietet. Der Zeitaufwand beträgt etwa zwei Stunden pro Woche. Rotter erklärte: "Es ist erfüllend zu sehen, wie Kinder durch unsere Unterstützung wachsen und lernen. Gleichzeitig lernen wir selbst viel über die Bedürfnisse und Potenziale der jungen Generation."

Aufgaben der Lernbegleiter

Die Lernbegleiterinnen und -begleiter haben vielfältige Aufgaben, darunter das Vorlesen von Geschichten und Sachbüchern, das Trainieren von Leseverständnis und Wortschatz sowie die Förderung selbstständigen Lernens. Die Treffen finden in der Schule oder in Bildungseinrichtungen statt und werden in Absprache mit der jeweiligen Schule individuell gestaltet. Der Kreis Offenbach bietet den Ehrenamtlichen eine modulare Schulung zur Vorbereitung an, in der verschiedene Themen behandelt werden, darunter die Rolle als ehrenamtlicher Lernbegleiter, die Förderung der Deutschkenntnisse der Kinder und Einblicke in den Sozialraum Schule.

Mit "LernenPlus" setzt der Kreis Offenbach ein starkes Zeichen für mehr Bildungsgerechtigkeit und Integration durch Bildung, und dies mit Unterstützung der Gemeinschaft durch ehrenamtliches Engagement.


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