Die Stadt Offenbach kämpft mit steigenden Schülerzahlen (Quelle: Rodgauer Morgen)
Die Stadt Offenbach kämpft mit steigenden Schülerzahlen (Quelle: Rodgauer Morgen)

Offenbach - Die Kosten für Bauprojekte zu schätzen ist so eine Sache. Nicht selten liegen solche Schätzungen weit daneben, nur leider allzu oft über dem geplanten Budget. So auch im Offenbacher Stadtteil Bieber-Nord. Dort wird die geplante neue Grundschule wohl deutlich teurer als zuvor geschätzt. Rund 36,5 Millionen Euro soll der Neubau nun kosten, zuvor plante die Stadt Offenbach noch mit Ausgaben um die 22 Millionen. Immerhin soll der Bau für seine 36,5 Millionen auch einiges bieten, eine integrierte Kita zusammen mit einer besonders klima- und energiesparenden Bauweise sollen genutzt werden. Auch das Dach und Teile der Fassade sollen gleich begrünt werden und so aktiv den C02-Abdruck der Stadt Offenbach weiter senken. Auch den Bedürfnissen der umliegenden Zugvögel und ansässigen Fledermäusen möchte man mit Brut- und Nistkästen gerecht werden.

An sich ist die neue Schule bereits architektonisch ein besonderes Projekt. Auf nur sehr wenig Platz haben die Architekten und Stadtplaner einige Kniffe angewendet, um den Mammutbau zu realisieren. Teile des Pausenhofes werden auf dem Dach der Sporthalle für die Schülerinnen und Schüler sein. Um die Lärmbelastung durch die nahe Flugschneise für die Jugendlichen zu minimieren, wurde zudem eine besondere Lüftungsanlage verbaut, die alleine fast 2. Millionen Euro kostet. Auch die moderne Niederschlagsversickerung Technik fiel wohl zusätzlich ins Geld, war aber ähnlich wie die Lüftungsanlage alternativlos erklärt Planungsdezernent Paul-Gerhard Weiß. Ganz alleine wird die Stadt das Bauprojekt nicht bezahlen müssen. Eine kleine Menge an Fördergeldern vom Land oder Bund sei wohl noch möglich. Über die Höhe des Zuschusses gab es jedoch noch keine verlässlichen Aussagen. Mehr als 1-2 Millionen werden es aber wohl kaum werden.

Opposition sieht klare Kostenerhöhung

Wirklich überzeugt ist die Opposition im Offenbacher Parlament nicht. Diese warf Weiß vor, bei der anfänglichen Schätzung der Kosten grob daneben gelegen zu haben. Weiß hingegen erklärte, die anfangs genannten 22 Millionen Euro waren lediglich eine grobe Schätzung und nicht als tatsächlich errechnete Kosten zu verstehen gewesen. Pikant, Weiß erwähnt in seiner Erklärung auch, dass die für das neue Gymnasium in Offenbach geplanten 50 Millionen ebenso ein grober Schätzwert seien. Hier kann also ebenfalls mit einer deutlichen Kostenkorrektur nach oben gerechnet werden.

Wie fast alle Kommunen im Kreis Offenbach wächst auch in der Stadt Offenbach die Zahl der jährlichen Einschulungen. Im Jahr 2021/22 wurden noch 1340 Erstklässler erwartet, für das Jahr 2025/26 rechnet die Stadt jedoch bereits mit 1600 Kindern, die eingeschult werden. Aus diesem Grund erweitert die Stadt Offenbach auch bereits bestehende Schulen wie die Mathilden-, Geschwister Scholl- und Edith Stein Schule und plant so gemeinsam mit den Neubauten.



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