Lommatzsch – Unter „Landtechnik“ werden die im Agrarsektor eingesetzten stationären und mobilen Maschinen sowie deren Herstellung und Vertrieb bezeichnet. Im letzten Jahr erwirtschaftete die deutsche Landmaschinen-Industrie rund 6,8 Prozent des gesamten inländischen Maschinenbauumsatzes. Mit der Herstellung land- und forstwirtschaftlicher Maschinen wurden 2023 hierzulande knapp 18,6 Milliarden Euro umgesetzt. Vom Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau werden Landmaschinen unter dem Oberbegriff „Landtechnik“ zusammengefasst, zu der neben Traktoren, Mähdreschern und Anhängern auch agrarwirtschaftliche Ausrüstungsgüter gehören. In diese Kategorie fallen beispielsweise Melkmaschinen und Fütterungstechnik. In den letzten Jahren stieg der Produktionswert der deutschen Landtechnik-Industrie deutlich an und lag zuletzt bei rund 15 Milliarden Euro. Der weltweite Markt für Landmaschinen hatte 2022 ein Umsatzvolumen von über 169 Milliarden US-Dollar und soll von rund 180 Milliarden US-Dollar im Jahr 2023 auf über 296 Milliarden US-Dollar bis 2030 wachsen. Das entspräche im Prognosezeitraum einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 7,3 Prozent.
Von diesem immer größeren Kuchen will die sächsische Fahrzeug- und Modulbau Lomma GmbH ihren Teil abbekommen. Ende Letzten Jahres landete der Landmaschinenhersteller Lomma nach einem Insolvenzverfahren in der Liquidation und musste sich finanziell neu aufstellen. Zum 1. August 2024 wurde das Unternehmen von der Beteiligungsgesellschaft Schober Investment Holding mit Sitz in Salzburg gekauft. Der neue Geschäftsführer Philipp G.A. Schober zerstreute Befürchtungen vor Jobverlusten und machte klar, dass die Kompetenz und Erfahrung aller 45 Mitarbeiter für den Neustart gebraucht wird. Sein erklärtes Ziel ist es, die Entwicklung, den Bau und den Vertrieb der hochwertigen landwirtschaftlichen Nutzfahrzeuge und Maschinen fortzusetzen. Dafür organisierte Schober, der seit einiger Zeit im Geschäft mit Wohncontainern aktiv ist, privater Kapitalgeber, die sich für die Stahlbau-Präzision „Made in Germany“ begeistern. Als Spezialist genau dafür sieht sich Lomma und verweist auf eine „hohe Fertigungstiefe, modernste Schweißtechnologien sowie bewährte Qualität und hohe Funktionalität“ aller Produkte. Der Fahrzeug- und Modulbauer aus Lommatzsch zählt mit seiner Losung „Handwerkliche Präzision für Generationen“ führende Landwirtschaftsbetriebe, Flughafenbetreiber und Logistikunternehmen zu seinen treuen Kunden. Lomma Air Services bietet Flugfeldtechnik wie Container Dollies, Gepäckwagen und Cargo-Systeme und die Modulbau-Sparte kundenindividuelle Unterkunftslösungen auf Container-Basis.
Das Kerngeschäft des finanziell wieder soliden Unternehmens kreist um landwirtschaftliche Maschinen zur bestmöglichen Bodennutzung. Zum Sortiment gehören Acker- und Wiesenwalzen sowie Anhänger in unterschiedlicher Ausführung. Die angebotene Wiesenwalze mit einer Arbeitsbreite bis zu 8,4 m sorgt durch eine optimale Schnitthöhe für höhere Erträge. Sie verbindet drei große Walzenkörper zu einer kompakten, hydraulisch klappbaren Maschineneinheit. Durch den Durchmesser von 1,2 m rollen die Walzen sehr leicht und verteilen ihr Gewicht auf eine größere Fläche. Sie können mit Wasser befüllt und auf der Straße in befülltem Zustand gefahren werden.
Zu den stark nachgefragten Spitzenprodukten zählt der Zweiachs-Dreiseitenkipper ZDK 1802, der von Landwirten als zuverlässige und langlebige Logistiklösung geschätzt wird. Er gehört zur neuesten Generation des Kippanhängers von Lomma und punktet mit seinem schwenkbaren Kotflügel und automatischen Verdeck zur Ladungssicherung. Weitere Vorzüge sind das neue LED-Beleuchtungssystem, ein Podest mit komfortablem Aufstieg und die Möglichkeit zur Lackierung in Sonderfarben. Der Ladungssicherung dient ein ab sofort verfügbares automatisches Verdeck, und das standardmäßig zweigeteilte Verdeck verhindert Straßenverschmutzung durch davongewehtes Material. Als ausgesprochen benutzerfreundlich empfinden Praktiker die Steuerung im Schlepper per Hydraulik. Verschiedene Aufbauvarianten sorgen dafür, dass sich der Kippanhänger an jeden Einsatzzweck anpassen lässt. Dafür gibt es Pendelbordwände oder eine hydraulische Seitenbordwand, die Auskleidung mit Siebdruckplatten für den Kartoffeltransport oder Zubehöroptionen wie Auslaufrutsche, Alu-Schurre, Überladeschnecke oder Unterfahrschutz.
Den Zweiachs-Dreiseitenkipper vom Typ ZDK 1802 gibt es auch in der „UNI“-Version. Das 18-Tonnen-Gefährt von Lomma bietet ein Ladevolumen von 19,2 Kubikmetern und ist damit ein Allround-Transportmittel für Ballen, Silage, Paletten und anderes. Die Konstruktion garantiert ein gutes Fahrgefühl, Korndichtheit, hohe Stabilität und geringe Wartungskosten. „Die Bordwände sind mit einer dicht schließenden Zentralverriegelung, mit einer hydraulisch klappbaren Bordwand links sowie einer pendelnden Bordwand rechts ausgestattet“, erklärt der Hersteller. Er lobt bei Kundenpräsentationen immer die absolute Standfestigkeit des Aufbaues bei einem Kippwinkel bis zu 45 Grad sowie das großzügig dimensionierte Fahrgestell mit bewährter Drehschemel-Lenkung. Fahrkomfort bei 40 bis 60 km/h wird genauso garantiert wie eine hohe Wirtschaftlichkeit, Einsatzflexibilität und ein deutlicher Nutzlastgewinn. Besonders stolz sind die Landmaschinenbauer aus dem Kreis Meißen auf ihren zweiachsigen Kartoffelanhänger der ZDK-1802-Reihe. Der Dreiseitenkipper sorgt für einen absolut schonenden Transport von Kartoffeln, Zuckerrüben oder Getreide. Der 18 Tonner hat sich über Jahrzehnte als sicheres Transportmittel mit einer hochprofessionellen Kipptechnik bewährt.
Der Service-Gedanke ist bei Lomma sehr ausgeprägt, weil man für maximale Kundenzufriedenheit sorgen will. Wichtig ist die schnelle Verfügbarkeit von Original-Ersatzteilen, damit es gerade in der Aussaat- und Erntezeit zu keinen Arbeitsbehinderungen durch defektes Gerät kommt. Mit einem 24-Stunden-Lieferservice will der sächsische Mittelständler für eine möglichst kurze Stand- und Ausfallzeit der Maschinen sorgen. Auf Wunsch kommen die Lomma-Servicemitarbeiter direkt zu den Kunden und führen die Wartungs- oder Reparaturarbeiten vor Ort durch. Großreparaturen und Generalüberholungen werden absprachegemäß im eigenen Werk durchgeführt und für die Zwischenzeit auf Wunsch Mietmaschinen zur Verfügung gestellt. Gerne nimmt man auch Fragen zu gewünschten Maßanfertigungen entgegen.