Hessen - Die Kosten für einen Kita-Platz sind nicht nur in Hessen, sondern deutschlandweit ein Thema von großem Interesse. Eine aktuelle Auswertung des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) Köln zeigt erhebliche Unterschiede bei den Kita-Gebühren in den hessischen Großstädten Frankfurt, Wiesbaden, Kassel, Darmstadt, Offenbach und Hanau.
Unterschiedliche Gebührenstrukturen
Grundsätzlich besteht in Hessen ab dem dritten Geburtstag eines Kindes eine Gebührenfreiheit für maximal sechs Stunden Betreuungszeit pro Tag. Doch darüber hinaus können Gebühren anfallen, deren Höhe von den Trägern der Einrichtungen festgelegt wird. Die IW-Auswertung verdeutlicht, dass die Gebühren je nach Stadt erheblich variieren.
Während in Frankfurt sogar eine Acht-Stunden-Betreuung kostenfrei ist, müssen Eltern in Wiesbaden monatlich 34 Euro und in Offenbach 56,50 Euro für denselben Zeitraum zahlen. Insgesamt reicht die Spanne der monatlichen Gebühren bei den Unter-Dreijährigen von 122 Euro in Offenbach bis 157 Euro in Kassel für fünf Stunden Betreuungszeit. Für eine Acht-Stunden-Betreuung schwanken die Gebühren zwischen 188 Euro in Offenbach und 220 Euro in Wiesbaden.
Keine Differenzierung nach Einkommen
Eine entscheidende Erkenntnis der Untersuchung ist, dass keine der sechs hessischen Großstädte eine Differenzierung der Gebühren nach dem Einkommen der Familien vorsieht. Obwohl es teilweise Beitragszuschüsse gibt, werden die Kosten somit unabhängig vom finanziellen Hintergrund der Eltern festgelegt.
Anspruch auf Betreuung und Lücken im Angebot
In Deutschland haben Kinder ab dem dritten Geburtstag bis zum Schuleintritt einen Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz. Auch für Kinder zwischen dem ersten und dem dritten Geburtstag besteht ein Anspruch auf Betreuung, jedoch sind die bestehenden Angebote für Unter-Dreijährige oft unzureichend, um die Bedürfnisse der Eltern zu erfüllen.
Nachfrage und Angebot im Ungleichgewicht
Die Recherche zeigt, dass zwischen der Nachfrage nach Kita-Plätzen und dem tatsächlichen Angebot in vielen hessischen Städten und Gemeinden eine deutliche Diskrepanz besteht. Die Kosten für die Kinderbetreuung hängen somit nicht nur vom Wohnort, sondern auch von anderen Faktoren wie dem Alter der Kinder und dem Betreuungsumfang ab, was die Situation für viele Familien zu einer finanziellen Herausforderung machen kann.
